tzützen-Tzutzen-Czutzen-Zurzenn-Zuetzen-Zützen

Die Siedlung tzützen war im 13. Jahrhundert ein slawisches Fischerdorf und gehörte wie der Nachbarort Criewen zum sog. wendischen Winkel.
Nach deutscher Zuwanderung und Dorfgründung wurde die Landwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht, zum Haupterwerbszweig. Hohe wirtschaftliche Bedeutung hatte der Tabakanbau.
Über Jahrhunderte war der Ort ein Gutsdorf mit Vorwerk und bis zu 250 Einwohnern; es herrschte Naturalwirtschaft, die meisten Produkte wurden auf dem Gut verarbeitet.
Nach 1945 infolge Bodenreform ein Bauerndorf mit bis zu 58 Wirtschaften, ab 1958 schrittweise Zusammenschluß zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.
Nach 1990 nur noch 4 Bauernwirtschaften mit Viehzucht und Landwirtschaft zur Futtererzeugung.
Die Wohnbevölkerung Zützens präsentiert heute alle sozialen Schichten.

Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit belegen die frühzeitige Besiedlung der Zützener Flur.

um 1250  –  Bau der Feldsteinkirche in der Mitte der Siedlung
5. April 1354  –  urkundlich wendisches Dorf bei der Oder
1428-1945  –  Rittergut im Besitz der Familien von Schernikow, von Greiffenberg, von Glöden.von Bredow, Lüdecke, von Colmar
1578  –  60 Hufen groß, 12 Bauern, 4 Fischer, 2 Kossäten
1682  –  26 Ritter-Hufen
1687  –  4 Bauernhöfe wüst
um 1730  –  Zützen hat erstmals einen Lehrer, 105 Einwohner
1801  –  188 Einwohner, 20 Feuerstellen, u. a. 8 Bauern, 11 Einlieger, 1 Fischer, 1 Förster, Schmiede, Krug
ab 1815  –  Schlossumbau, neue Wirtschafts- u. Wohngebäude
1826  –  Ende der Erbuntertänigkeit, noch 8 Bauern mit 222 Morgen Nutzfläche
nach 1832  –  Der Lenne-Park wird angelegt
1860  –  Rittergut mit Dorf, 119 Morgen, 293 Einwohner
1906/10  –  Kanalbau, 1914 durchgängig in Betrieb
1914-18  –  Im 1. Weltkrieg beklagt Zützen 6 Gefallene
1928  –  Gutsbezirk wird in Gemeinde Zützen mit Vorwerk Karlsberg umgewandelt, über 260 Einwohner
1939-45  –  Im 2. Weltkrieg gibt es 28 Gefallene/Opfer
1945  –  81 Flüchtlinge aus dem Osten, insb. Neumark, finden hier ein neues Zuhause
1945/46  –  Bodenreform: 58 Neubauernstellen entstehen
1958  –  Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft „Frohes Odertal” wird gegründet, mit 28 Mitgliedern, 207ha Nutzfläche
1960  –  84 LPG-Mitglieder und 488 ha
1973  –  Mitglied der Kooperative Pflanzenproduktion aus 10 Dörfern mit 7500 ha
1981  –  167 Einwohner
1990  –  Zützen nach der „Wende“ wieder in Brandenburg

Auflösung der LPG, gegründet werden 4 neue landwirtschaftliche Betriebe, Handwerksbetriebe, Hotels/Gaststätten

1995  –  Nationalpark „Unteres Odertal“ wird gegründet, dazu gehört ein Teil der Zützener Flur, Zützen ist Anliegergemeinde

Das Wohngebiet Kirschallee entsteht

2001  –  Zützen wird nach Bürgerentscheid ein Stadtteil von Schwedt/Oder
2004  –  Zützen feiert vom 3. bis 5. Sept., gemeinsam mit dem Nachbarort Criewen, seinen 650. Geburtstag
2005  –  Zützen hat 451 Einwohner
2006  –  Die alte Schule wird Bürgerhaus, Domizil für den Ortsbürgermeister, den Dorfgemeinschaftsverein sowie Jugendclub, ein Treffpunkt für alle Zützener
2011  –  Eröffnung der Dorfbibliothek im Bürgerhaus