Der Lenné-Park von Zützen

Während der Criewener Entwurf noch eine eigenhändige Arbeit Lennés war, gibt es zwei erhaltene Pläne für Zützen aus dem Jahre 1832, die noch weitere Mitwirkende hatten.

Der erste „Versch:Plan v. Zuetzen a/O“ hat die Plangrenzen „Am Dorf vorbeiführende Straße, Parkanlage.“ Bezifferter Maßstab in Ruten, Bleistift auf Seidenpapier 40,5×27,9 cm, signiert „Fc G Koeber 16.11.1832“. Hier wird nur der an das Gut anschließende Garten gezeigt und nicht die Verbindung zu Dorf und Feldflur. Der kleine Park schmiegt sich an das Gut, dessen Wirtschaftsgebäude dicht abgepflanzt sind. Nur vom Gutshaus mit der Freitreppe geht -etwas abgeschrägt- eine Sicht in Park und Oderlandschaft: über drei Beete, an locker stehenden Bäumen, in weiterer Entfernung auch an Baumgruppen vorbei, gleitet der Blick über eine optisch sehr breit wirkende Wasserfläche in die umgebende Landschaft. Die Anlage weist auffallend große Wiesenflächen und vielfach umfangreiche Hainpflanzungen auf. Nur in Gebäudenähe, begleitet von einem leicht gebuchteten Graben, finden sich schwere Pflanzungen.
Der zweite ist ein „Situationsplan von dem Herrschaftlichen Garten und einen Theil der Dorflage zu Zützen, dem Gutsbesitzer Lüdicke gehörig d. 17. Nobr. 1832“. Plangrenzen: Dorflage,Gutshaus, Parkanlage, Feldfluren. Zeichner: unbekannter Vermesser, Einzeichnungen von Lenné. Bezifferter Maßstab in Dezimalzoll. Feder in Braun und Grau laviert in Grün, Braun, Grau, Grünblau und Rosa, Einbesserungen in Bleistift und Pinsel, 61,2×79 cm.
Die Wirtschaftsgebäude werden dicht abgepflanzt, und nur vom Gutshaus aus entwickelt sich leicht angeschrägt und seitlich von Bäumen gerahmt ein Blick in Park und Oderlandschaft. Vor der Seitenfassade wird ein kleiner, regelmäßiger Blumengarten angelegt. Die zahlreichen, meist geraden Gräben erfahren im Bereich des Parks recht bewegte, in Bezug auf die Seitenachse des Gutshauses auch seeartige Umrisse. Der an sich nur sehr schmale Park geht in auenartiges Wiesengelände über; die dorthin führenden Wege erhalten leicht geschwungene Formen. Auch ein Verbindungsweg zum Dorfeingang schwingt in gefälliger Form, seitlich bepflanzt, über Wirtschaftsland, wobei die Bepflanzung so geordnet ist, daß ein abgeschlossener Bereich entsteht.
Südlich des Dorfes läuft ein großer Rundweg durch den „Woeder“ und Gut durch bis zum „Kietz“, und erschließt sich in der nördlichen Feldmark in ein großes Bruchgelände.

Quelle für die vorstehenden Ausführungen ist „Peter Josef Lennés Märkische Parkanlagen“ von Gerhard Hinz, in: Brandenburgische Jahrbücher, Nr. 14/15, 1939, S. 79.

Der Zützener Gutspark ist bald nach 1832 nach dem zweiten Plan angelegt worden. Leider geben uns nur die Bilder vom Schloß mit der unmittelbaren Umgebung eine Vorstellung von der Schönheit dieser kleinen Parkanlage. Der Park hatte eine Größe von ca. 4 Hektar. Der Teich mit Insel hatte eine Größe von etwa 2000 qm.

1945 und danach wurde der Park parzelliert, d.h. die Bewohner des Gutshauses – meist waren es Flüchtlinge – legten im Gelände des Parkes ihre Kleingärten an. Ende der sechziger Jahre sind alle diese Kleingärten wieder verschwunden und die Seite zum Kanal wurde wieder restauriert.
Ein Schreiben an den Rat der Gemeinde von 1965 enthält eine Bestandsaufnahme und fach-gerechte Hinweise und Vorschläge für eine Wiederherstellung des ehemaligen Schloßparks. Der Verfasser scheint damals Rufer in der Wüste gewesen zu sein, viel ist nicht passiert – bis heute. Den ehemaligen Dorfarbeitern ist zu danken, daß wenigstens die Wege gepflegt waren; einige ABM-Maßnahmen brachten punktuelle Verbesserungen, ganz neu die Fußgängerbrücke zum Kanal. Windbruch und Wildwuchs haben aber ziemlich chaotische Zustände geschaffen. Ein erneuter Großeinsatz hat wieder etwas Ordnung gebracht. Vor allem im Frühjahr ein Spaziergang durch den Park zu empfehlen, wenn Adonis- und Buschwindröschen, Schneeglöckchen und Scilla reichlich blühen.
Mit der neuen Dorfentwicklungskonzeption vom September 2003 und ihrer längerfristigen Umsetzung erhoffen wir auch für den Park eine dem alten Plan angepasste Verschönerung.

Kein Park im engeren Sinne, aber ein idyllisches Stück Natur in der Dorfflur sind unsere Elsen. Dieser z.T. recht sumpfige Wald war lange Zeit Holzlieferant für Gut und Dorf . Interessant auch die ehemalige Existenz einer Fasanerie und Gehege für die vorübergehende Versorgung von Wildjungtieren, vor allem Rehe. Empfehlenswert ein Frühjahrsspaziergang, wenn im Umfeld der kleinen Fließe tausende Schlüsselblumen und noch viel mehr Anemonen sowie Veilchen in Blau/Violett und Weiß blühen, Sumpfdotterblumen zu Hauf die Bächleinufer säumen, wenig später auch viele Maiglöckchen „läuten“. Die Elsen sind auch ein Geheimtipp für Kräuter, im Frühjahr vor allem der Bärenlauch, gerade richtig zur Fastenzeit, wenn Quark und kalorienarme Süppchen Konjunktur haben.